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Waren (Müritz)

Am 12. Oktober 1989 folgten die Vertreter des „Neuen Forums“ der Einladung von Heiko Lietz in die Marienkirche nach Rostock, um sich bezirksweit zu vernetzen.

Unter dem Motto „Eine Hoffnung lernt laufen“ gehen etwa 350 Teilnehmerinnen und Teilnehmer an einem Fürbittgottesdienst in der Georgenkirche am 16. Oktober 1989 mit Kerzen in der Hand durch die Innenstadt zur Marienkirche, wo der Gottesdienst fortgesetzt wird.

Eine Woche später, am 23. Oktober 1989, erscheinen etwa doppelt so viele Menschen zum Gottesdienst in der Georgenkirche und demonstrieren im Anschluss. Von nun an wird bis zum April 1990 wöchentlich demonstriert.

Am 30. Oktober 1989 findet nach dem Friedensgebet eine Kundgebung mit dem Bürgermeister statt.

Am 5. November 1989 organisiert die Warener Arbeitsgruppe „Staatsjagd“ einen Marsch nach Birkenheide zum Ferienhaus des Ministerpräsidenten Willi Stoph. Letztlich stürmen sie das Gebäude und vereinbaren für den 26. November einen Besichtigungstermin für die Bevölkerung. Zeitgleich beteiligen sich 150 Menschen des Müritzkreises an einem Sternmarsch in die Gemeinde Nossentiner Hütte zum „Sonderjagdgebiet Drewitz“, dem persönlichen Revier von Erich Honecker. Nachdem ihnen zunächst der Zutritt verweigert wurde, erhalten sie schließlich doch Einlass und vereinbaren einen Termin für den 12. November, um die Gebäude zu besichtigen.

Am 6. November 1989 demonstrieren mehr als tausend Menschen für notwendige Reformen.

Eine Woche später, am 13. November 1989, fordern sie freie und geheime Wahlen und die Auflösung des Staatsjagdgebietes.

In den kommenden Wochen im November und Dezember 1989 demonstrieren sie für die Unumkehrbarkeit der Wende, „Stasi in die Produktion“, demokratische Veränderungen und gegen das Machtmonopol der SED/PDS.

Am 5. Dezember 1989 sorgen Bürgerinnen und Bürger dafür, dass die Räume des MfS versiegelt werden.

Am 15. Januar 1990 kommt es zu einem Warnstreik.

Am 14. Februar 1990 folgen 100 Menschen dem Aufruf der SED/PDS zu einer „Demonstration gegen Rechts“.

Im Vorfeld der Volkskammerwahlen organisiert die SDP am 4. März 1990 eine Kundgebung mit dem SPD-Politiker Egon Bahr.

Quellen:
Kai Langer: „Ihr sollt wissen, dass der Norden nicht schläft…“, Edition Temmen, 1999.
www.archiv-buergerbewegung.de/themen-sammlung/demonstrationen

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