Wir sind das Volk!

Im Herbst 1989 fanden die Menschen im Norden der DDR - im heutigen Mecklenburg-Vorpommern - den Mut, sich offen der SED-Diktatur entgegenzustellen und sich für Freiheit und Demokratie einzusetzen.

Was zuvor in kleinen Gruppen mit Friedensgebeten, widerständigen Aktionen oder stiller Verweigerung seinen Anfang nahm, wurde zu einem lautstarken Protest für demokratische Grundrechte - nicht nur in den großen Städten, sondern auch in vielen kleinen Städten und Orten des Landes. Mit Kerzen in der Hand brachten die Bürgerinnen und Bürger die kommunistische Herrschaft friedlich und in kürzester Zeit zum Zusammenbruch. Die Friedliche Revolution - die Wiedererringung des "aufrechten Ganges" und die Zivilcourage der Menschen - war die entscheidende Voraussetzung für den Fall der Berliner Mauer am 9. November 1989 und legte den Grundstein für die Wiedervereinigung Deutschlands in Freiheit und Demokratie.

Chronik

Informationen zum Verlauf wie auch zu einzelnen thematischen Schwerpunkten der Friedlichen Revolution finden Sie hier...

Orte

Einen Überblick sowie Informationen zu den lokalen Ereignissen 1989/90 finden Sie hier...

Material

Hinweise zu Publikationen, Bildungsmaterialien und dem landesweiten Schülerwettbewerb finden Sie hier...

Zeitzeugen alle ansehen

Ute Schmidt

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Ute Schmidt ist 1959 in Leverkusen geboren worden und in Thüringen und Brandenburg aufgewachsen. Bis 1991 arbeitete sie als Lehrerin und danach zehn Jahre als Frauen-und Ausländerbeauftragte in Ludwigsfelde.

Ab 2001 war sie als Referentin im Büro der Bürgerbeauftragten des Landtages von Mecklenburg-Vorpommern zuständig für die Belange von Migrantinnen und Migranten. 2003 wechselte sie in die Landesregierung und war in den Themenfeldern Migration, Jugendpolitik, Familienpolitik sowie Demokatie und Toleranz als Referentin tätig. Seit 2012 leitet Ute Schmidt die Landeskoordinierungsstelle für Demokratie und Toleranz Mecklenburg-Vorpommern.
 
Ute Schmidt engagierte sich viele Jahre in der Gleichstellungspolitik und in den Vorständen der Rostocker Vereine Dien Hong e.V und Migra e.V für die Integration von Migrantinnen und Migranten.

Seit 2005 gehört sie dem Landesvorstand der Heinrich-Böll-Stiftung Mecklenburg-Vorpommern an.

Hinrich Küssner

"Wir haben ja alle voll gearbeitet und nebenbei Revolution gemacht, abends und am Wochenende."

Jahrgang 1943, studierte nach seinem Abitur zunächst Theologie, absolvierte im Anschluss eine Verwaltungsausbildung in Greifswald. 1979 bis 1988 war er Geschäftsführer des Diakonischen Werks der Landeskirche Greifswald.

Im September 1989 schloss Kuessner sich dem „Neuen Forum“ an. Bereits im Dezember 1989 trat er der neu gegründeten Sozialdemokratischen Partei in der DDR bei, die sich später mit der bundesdeutschen SPD zusammenschloss.

1990 wurde Kuessner Mitglied der ersten frei gewählten Volkskammer der DDR und im Dezember des gleichen Jahres zum Mitglied des Bundestages gewählt.

In der Landtagswahl im Oktober 1994 wurde er in den Landtag Mecklenburg-Vorpommern gewählt und als Sozialminister Mitglied im schwarz-roten Kabinett. Nach dem Wahlsieg der SPD 1998 wurde Kuessner zum Landtagspräsidenten gewählt und löste seinen Vorgänger Rainer Prachtl ab. 2002 trat er nicht wieder zur Wahl des Landtages an.

2001 kandidierte Kuessner für das Amt des Oberbürgermeisters in Greifswald, unterlag jedoch im zweiten Wahlgang knapp dem CDU-Kandidaten. In der Wahlperiode 2004 bis 2009 war Kuessner Mitglied der Greifswalder Bürgerschaft.

Seit 2002 steht Kuessner dem Verein Deutsch-Afrikanische Zusammenarbeit e.V. vor.

Silke Gajek

"Es gab in Schwerin auch einen SprecherInnenkreis. Und die Männer hatten dann solch glorreiche Ideen, Sitzungen schon um 18 Uhr zu machen. Und alle Frauen mit Kindern hatten dann Pech gehabt."

Jahrgang 1962, absolvierte nach ihrem Abschluss an der Polytechnischen Oberschule eine Ausbildung zur Facharbeiterin für Schreibtechnik und später zur staatlich geprüften Sekretärin. In den Jahren 1990 bis 1992 arbeitete Gajek im Autonomen Frauenhaus Schwerin. Von 1993 bis 2000 absolvierte sie ein Studium der Volkswirtschaftslehre, Betriebswirtschaft, Recht und Soziologie, das sie als Diplom-Sozialökonomin abschloss. Anschließend arbeitete sie als Geschäftsführerin der Schweriner Selbsthilfekontaktstelle, ab 2007 vier Jahre lang parallel dazu auch als Geschäftsführerin der Landesarbeitsgemeinschaft „Selbsthilfekontaktstellen MV“.

In der Wendezeit engagierte sie sich beim „Neuen Forum“. 1996 trat sie in die Partei Bündnis 90/Die Grünen ein und wurde Sprecherin des Kreisverbandes Schwerin. Wegen der Politik der rot-grünen Bundesregierung trat sie 2001 aus der Partei aus. 2004 bis 2011 war Gajek Mitglied der Stadtvertretung Schwerin, davon die ersten fünf Jahre Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses. 2008 trat sie wieder in die Partei ein und wurde gleich Landesvorsitzende in einer Doppelspitze, bevor sie das Amt 2011 wieder abgab, als sie in den Landtag Mecklenburg-Vorpommern gewählt wurde. Dort war sie fünf Jahre lang 3. Vizepräsidentin.

Roland Schippmann

"Auf einmal waren Leute nicht mehr da, die man kannte, Lehrer, auch Nachbarn."

Jahrgang 1971, besuchte bis 1988 eine Polytechnische Oberschule in Rostock Lütten-Klein, ab 1989 die Erweiterte Oberschule. Dort absolvierte er 1990 das Abitur und leistete anschließend seinen Zivildienst in einem Altenheim ab. In den Jahren 1991 bis `97 studierte er Psychologie und arbeitete in den folgenden zwei Jahren an der Justizvollzugsanstalt in Bützow. Seit 1999 ist Schippmann Eltern- und Erziehungsberater bei der Caritas in Rostock.

Ausstellung

AUFBRUCH
IM NORDEN.

Die Friedliche Revolution in Mecklenburg- Vorpommern 1989/90

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